Wie kommunizieren die Bienen miteinander?

Ein Blick in die Geheimnisse der Kommunikation im Bienenstaat

Wie ist es eigentlich möglich, dass ein derart komplexes System wie ein Bienenvolk seine Aktivitäten so präzise koordiniert? Es scheint ein Wunder zu sein. In einem anderen Artikel haben wir bereits über einen Teil der Kommunikation, den Schwänzeltanz gesprochen. Heute soll es um einen anderen faszinierenden Aspekt der Bienenkommunikation gehen, die Pheromone.

Was sind Pheromone?

Pheromone sind Duftstoffe, die für die Kommunikation und Steuerung langfristiger Prozesse zuständig sind. Damit erfüllen sie eine andere Funktion als zum Beispiel der Schwänzeltanz, der eher dazu dient, kurzfristig Informationen auszutauschen. Die Wirkung der Pheromone setzt erst leicht verzögert ein, da sie erst verteilt werden müssen, um großflächig alle Bienen zu erreichen. Dies geschieht vor allem durch den Kontakt der Bienen untereinander.
Königin, Arbeiterinnen und Drohnen produzieren jeweils unterschiedliche Pheromone mit unterschiedlicher Funktion. So produziert die Königin zum Beispiel ein Pheromon-Gemisch in den Mandibeldrüsen, das man die Königinnensubstanz nennt. Es dient dem Zusammenhalt des Volkes und prägt den Geruch des Stocks. Wenn das Volk zu groß wird, wird die Konzentration dieses Duftstoffes zu gering, was wiederum zur Anlage von Weiselzellen und dem Heranziehen neuer Königinnen führt.

Die Mandibeldrüsen (Oberkieferdrüsen) befinden sich im Kopf der Biene und sind bei allen Typen von Bienen angelegt. Das daraus produzierte Sekret hat je nach Funktion der Biene unterschiedliche Aufgaben. 

Auch die Orientierung am Flugloch wird von Pheromonen gesteuert. Außerdem gibt es sogenannte Spurbienen, die Trachtquellen mit Pheromonen markieren und so den Sammlerinnen die Arbeit erleichtern. Die Mischung aus Blütenduft und Pheromon leitet sie sicher zur Nahrungsquelle.

Alarmpheromone

An dieser Stelle noch ein ganz persönlicher Tipp für dich: Solltest du von einer Biene gestochen worden sein, ist es das Beste, den Bienenstand an dem Tag nicht mehr zu besuchen oder zumindest die Kleider zu wechseln. Es gibt nämlich auch sogenannte Alarmpheromone. Die Bienen geben diesen Duftstoff ab, wenn sie angegriffen werden. So alarmieren sie ihre Artgenossen. Es wird freigesetzt, wenn eine Biene zusticht und markiert das gestochene Lebewesen als Angreifer. Somit wird die Angriffslust der Bienen gesteigert und so ist es schnell möglich, auch noch ein zweites Mal gestochen zu werden.

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